LESERBRIEF
„Zum Dialog gehören Fakten und Sachlichkeit“
Gut, dass die Diskussion um kommunale Betriebe und damit verbundene Belastungen für die Bürger des Delitzscher Landes begonnen hat. Der Leserbrief von Rosita Reiche aus Delitzsch zeugt davon. Auch das Rundtischgespräch am Freitag, dem 3. August, bot für alle Interessierten eine Möglichkeit zum Dialog. Fakten kamen zur Sprache, die zu berechtigten Befürchtungen und notwendigen Fragen Anlass geben. Das Spektrum der Teilnehmer reichte von Rechts bis Links. Die Diskussion verlief sachlich. Auch Mitarbeiter der Kreiswerke Delitzsch (KWD) hätten an dieser öffentlichen Veranstaltung teilnehmen können. Sind die KWD denn kein teilkommunaler Betrieb? Hat also der Bürger kein Recht zu hinterfragen, was mit seinen Gebühren geschieht? Fast hat man den Eindruck, dass bei manchen Mitmenschen diese Bürgerrechte nicht gern gesehen werden.
Woher kommt der Vorwurf „unkontrollierter Angriffe“? Im Gegenteil, viele brennende Fragen werden durch aufwendig zusammengetragene Belege dokumentiert. Frau Reiche, aber auch andere Interessierte sind gern dazu eingeladen, sich davon zu überzeugen.
Dass Mitarbeiter der KWD in Sorge sind, ist doch verständlich. Viele Mitteilungen erreichen den Verein über unwürdige Arbeitsbedingungen an den Sortierbändern, Umsetzungen, scheinbar willkürliche Kündigungen und so weiter erzeugen ein miserables Arbeitsklima. Wenn noch einige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen voller Hochachtung zu den Managern der Firma stehen, zeigt es die Vielschichtigkeit der Standpunkte.
Dabei können die Kritiker der Anzeigen gegen die Geschäftsführung der KWD gern sowohl die Anzeigen als auch die Einstellungstexte auf der Homepage des Vereins „Sauberes Delitzscher Land“ lesen. In der Folge der Anzeigen hat es zweifelsfrei positive Veränderungen gegeben. Denken wir dabei nur an die Schädlingsbekämpfung im nun vollständig beräumten Zwischenlager, das die KWD im ehemaligen Ziehwerk Delitzsch angelegt hatten. Auch in anderen Zusammenhängen sollten die sächsischen Staatsanwaltschaften eigentlich von Amts wegen ermitteln.
Das Ziel der Bürger ist jedoch nicht die Beseitigung der KWD, sondern die Beseitigung von Ursachen für exorbitant hohe Abfallgebühren. Die Sendung „Umschau“ des MDR berichtete von 438 Euro im Jahr für einen vierköpfigen Haushalt im Delitzscher Raum. Der Vergleichshaushalt im Saalkreis bezahlt lediglich 139 Euro pro Jahr. Das ist eine Menge Geld für den Normalbürger.
Wenn man von Beschimpfungen oder Schmähungen der Mitarbeiter unserer kommunalen Betriebe Kenntnis hat, dann sollte man Ross und Reiter nennen. Unser Verein und alle engagierten Bürger distanzieren sich von derartigen Verhaltensweisen und möchten nicht mit in dieser Art und Weise handelnden Personen in Zusammenhang gebracht werden.
▒▒▒▒▒▒▒▒ „Sauberes Delitzscher Land“
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