Delitzsch wartet auf Ergebnisse aus Cröbern

MVA-Ausschreibung zieht sich in die Länge

Von THOMAS STEINGEN

Delitzsch. Auch wenn andere Themen den geplanten Bau der Müllverbrennungsanlage (MVA) im Gewerbegebiet Delitzsch-Südwest etwas in den Hintergrund zu drücken scheinen, halten Landkreis und Kreiswerke an diesem Vorhaben fest. Das Projekt ist aber etwas ins Stocken geraten, weil sich das Ausschreibungsverfahren in die Länge zieht. Derzeit ruhe es sogar, informierte der stellvertretende Landrat und Baudezernent Ulrich Fiedler im jüngsten Umwelt- und Technikausschuss des Kreistages.

Ab Sommer 2005 darf kein unbehandelter Hausmüll mehr auf der Deponie in Spröda abgelagert werden. Das Müllkonzept für den Landkreis sieht deshalb vor, dass spätestens ab diesem Zeitpunkt sämtliche entsorgungspflichtigen Siedlungs- und Gewerbeabfälle aus der Delitzscher Region beim Abfallzweckverband Westsachsen in Cröbern in einer mechanisch-biologischen Anlage (MBA) aufbereitet werden. Das entstehende deponiefähige Material wird in der dortigen Zentraldeponie verbaut. Der Rest, die sogenannte heizwertreiche Fraktion, soll in Delitzsch in einer thermischen Anlage (Müllverbrennungsanlage) verbrannt werden. Mit einer öffentlich-rechtlichen Zweckvereinbarung haben Ende 2002 der Landkreis Dehitzsch und der Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen (ZAW) diese Zusammenarbeit beschlossen (wir berichteten).

In Delitzsch wartet man jetzt sehnsüchtig auf die Ergebnisse des Ausschreibungsverfahrens für die MBA in Cröbern. Denn erst, wenn feststehe, welche Anlage der ZAW errichtet, kenne man auch die konkreten technischen Anforderungen für die Ausschreibung der Verbrennungsanlage in Delitzsch, so Ulrich Fiedler weiter. Ziel sei es nun, bis zum 30. Juni sowohl den Entsorgungsvertrag zwischen Landkreis und ZAW als auch den Verwertungsvertrag zwischen Kreiswerken und ZAW unterschriftsreif vorliegen zu haben.

LVZ, vom 29./30.03.2003




Bemrkung:
Dieser Artikel erschien ausgerechnet drei Tage nachdem die Bürgerinitiative folgende E-Mail an die LVZ gesandt hatte, welche nicht veröffentlicht wurde.