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2. Abschnitt - Legalisierte Müllgeschäfte?


25.11.2004 - „Verwertungsanlage“ Radefeld Schild vor der KWD-„Verwertungsanlage“ in Radefeld (ca. 800 Meter neben der Automobilfertigung der Firma Porsche)
19.12.2004 - Gähnenende Leere unter der Sortierstrecke in Radefeld 03.12.2002 - Gähnenende Leere unter der Sortierstrecke in Radefeld
Eine Sortierung, wie sie nach Angaben der Kreiswerke erfolgen sollte, konnte in der Anlage Radefeld bei dutzenden Inspektionen durch Mitglieder unserer Bürgerinitiative im Zeitraum von November 2002 bis einschließlich Dezember 2004 von Außen nicht festgestellt werden.
Maßgeblich für diese Feststellung war die Beobachtung, dass die Sortierstrecke eine ordnungsgemäße Sortierung gar nicht zuließ. Logischerweise sollten unter der Sortierstrecke Container stehen, die die einzelnen Fraktionen von aussortierten Wertstoffen und Störstoffen getrennt aufnehmen.
Einmal standen zwei Container, ein anderes mal drei Container darunter. Die notwendige Anzahl für die verschiedenen Fraktionen, die für den ordnungsgemäßen Betrieb notwendig wäre, war zu keinem Zeitpunkt unserer Besichtigungen vorhanden. Und wenn schon Container dastanden, dann waren sie mit einem Netz abgedeckt. Der Wertstoff kann so nicht Hineinfallen.
25.11.2004 - Verwaister Container unter der Sortierstrecke in Radefeld
Die Laufrollen einiger Container waren stark verrostet. Allem Anschein nach wurden sie für einen notwendigen Abtransport der Wertstoffe schon lange nicht mehr bewegt. Einige der acht vorhandenen Containerstellplätze dienten ausschließlich dem Abstellen von vorher im Außenbereich mit Bagger und Radlader gefüllten Containern, die zum Abtransport zur Deponie aus Platzmangel an besagte Stellen bugsiert wurden.
Die Sortieranlage wird praktisch nicht genutzt. Lediglich in den sehr seltenen Fällen, in denen Inspektionen anberaumt sind oder andere besondere Umstände es erforderlich erscheinen lassen, wird mit zusätzlichem Personal die Sortierung kurzzeitig betrieben. Folglich ist auch diese Anlage lediglich eine Müll-Umladestation.

Auch im Tochterunternehmen der Technischen Werke Delitzsch GmbH, der Firma BMG/SVG GmbH, wird die Verwertung der Öffentlichkeit suggeriert, ist aber ebenfalls durch den Betrachter nicht nachvollziehbar.


Fazit

In den „Verwertungsanlagen“ der Kreiswerke in Delitzsch Südwest und Radefeld wird praktisch nicht sortiert, sondern lediglich umgeladen – von geringen Verwertungsquoten in der Anlage Delitzsch Südwest einmal abgesehen.

Die von uns dokumentierten Sachverhalte zeigen, dass die in Rede stehenden Anlagen, die als Verwertungsanlagen geführt werden, im praktischen Betrieb meist nur einfache logistische Funktionen erfüllen, die wiederum nur dazu dienen, die Transporte zu den Deponien Spröda, Lochau und Holzweißig intransparent gestalten zu können. Diese im Grunde unnötigen Umladeprozeduren führen im Vergleich zur direkten Verbringung des Mülls auf die Deponien zu unnötigen Energieaufwendungen – zur Energieverschwendung.

Außerdem kosten die praktizierten logistischen Prozeduren nur unnütz Zeit und binden uneffektiv Arbeitskräfte.

Überzeugende Gegenargumente seitens der Kreiswerke?

Herr Dr. Volker Kunze, Technischer Leiter der Kreiswerke, sagte beim Interview am 13.12.2004 gegenüber dem Team des MDR:

Im großen Stil eine Scheinverwertung, dass ist eine absolute Unterstellung, sogar eine bösartige Unterstellung. Sie haben sich überzeugt, dass diese Anlage über ein hohes technisches Niveau verfügt. Das hat auch einige Millionen gekostet. Und so eine Anlage stellt man sich nicht hin, wenn man eine Scheinverwertung vorhat.


Werter Leser, Urteilen Sie selbst!
15.12.2004 - Dr. Volker Kunze im MDR Fernsehen

Anmerkung unsererseits zur Klarstellung: Der Begriff „Scheinverwertung“ fand in der Argumentation der Bürgerinitiative zu keinem Zeitpunkt Verwendung.


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