Nun ist die Katze aus dem Sack. Delitzsch, die verhinderte Rosenstadt wird endgültig zur Giftmüllkippe Deutschlands. Wenn es nach dem Willen der Biokraftwerk Delitzsch GmbH geht, soll auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik demnächst die bereits genehmigte Feuerungsleistung von 49.8 Megawatt auf 85,5 Megawatt fast verdoppelt werden. Statt wie bisher relativ harmloser Althölzer der Klasse A1 und A2 werden neben hochkontaminierten Abfallhölzern der Klassen A3 und A4 auch andere Holzabfälle und Verpackungen mit Rückständen gefährlicher Stoffe sowie Abfälle aus tierischem Gewebe und tierische Ausscheidungen sieben Tage in der Woche rund um die Uhr verbrannt.
Ergänzt wird das giftspeiende Monstrum um eine Aufbereitungsanlage im ehemaligen Zuckerhaus, wo das vermutlich aus ganz Europa per Bahn und LKW angelieferte Holz mit einer Leistung von 25 Tonnen pro Stunde von Montag bis Samstag im 3-Schicht-System zu Hackschnitzeln zerkleinert wird. Krach, Gestank, Dioxine und andere Gifte werden langfristig Nerven und Gesundheit der Delitzscher schädigen.
Der Traum von Investitionen in intelligente Hochtechnologie, sanftem Tourismus und hoher Lebensqualität droht endgültig zu zerplatzen. Wer kann geht weg, die Handvoll neu geschaffener Arbeitsplätze zerstört letztlich tausende von bürgerlichen Existenzen. Und das bezahlen wir auch noch alle über die enormen Subventionen, die sich die Betreiber in die Tasche stecken können. Die einen baden im Geld, die große Masse erstickt im Dreck.
Der BUND wird sich diesem unverantwortlichen Vorhaben mit aller Kraft entgegenstellen und hofft wieder auf die Unterstützung der betroffenen Bürger in Delitzsch und besonnener Politiker im Landkreis. Nähere Informationen sind bei Hans-Udo Weiland im BUND Umweltzentrum Eilenburg, Leipziger Str. 66, Tel. (03423) 65 91 31 erhältlich.
BUND Landesverband Sachsen e.V.
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