Es stinkt und niemand will es gewesen seinUnangenehme Gerüche kommen mit dem SüdwindDelitzsch (iho/dw). Die Situation gab es bereits Ende November/Anfang Dezember vergangenen Jahres. Seit einiger Zeit ist sie wieder da. Eine Glocke unangenehmer Gerüche legt sich über Delitzsch. Immer mehr Kreisstädter beschweren sich über einen nicht eindeutig definierbaren Gestank, der vor allem den Süden der Stadt überzieht, penetrant in der Luft liegt und den Menschen den Appetit nimmt. Dieser Geruch wird zwar, wie Betroffene berichteten, nur zu bestimmten Tageszeiten und in unregelmäßigen Abständen wahrgenommen, ist aber dafür umso nachhaltiger. Die Belästigten beschreiben den Gestank als Gemisch aus Gülle, Jauche und Dünger. Die noch im vergangenen Jahr von Betroffenen aufgestellte Behauptung, Ablagerungen der Kreiswerke Delitzsch seien dafür verantwortlich, erwiesen sich nach einer Überprüfung als haltlos. Im Umweltamt lägen bislang noch keine Beschwerden vor, teilte die Kreisverwaltung Delitzsch auf Nachfrage der Kreiszeitung mit. Der üble Geruch sei aber auch den Beschäftigten der Behörde mit Sitz in der Richard-Wagner-Straße schon oft aufgefallen. „Das Umweltamt geht davon aus, dass es sich hierbei um Landwirtschaftsgerüche handelt“, erklärte Rayk Bergner, Pressesprecher des Landratsamtes. In diesem Fall wäre das Landwirtschaftsamt in Mockrehna verantwortlich. Amtsleiterin Petra Brettschneider weist diese Vorwürfe jedoch zurück: „Die Bauern sind es nicht“, teilte sie kategorisch mit. „Es herrscht ein striktes Düngeverbot bis zum 31. Januar. Daran halten sich die Bauern in der Regel auch.“ Eine Idee, wo der Gestank sonst herkommen könnte, hatte aber auch sie nicht. Im Delitzscher Rathaus habe es keine Anfragen von Bürgern gegeben, hieß es gestern. Der Wind blies in den vergangenen Tagen, so das Wetteramt, vorrangig aus dem Süden. Der Verursacher der „Duftwolke“ müsse also folgerichtig in dieser Richtung zu suchen sein. Wer kann Hinweise geben? Leipziger Volkszeitung, DELITZSCH und UMGEBUNG, Seite 17, 18.01.2008 |