Grundstein für Müllheizkraftwerk in Bitterfeld-Wolfen gelegtBitterfeld. Im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) ist am Dienstag der Grundstein für das fünfte Müllheizkraftwerk im Land gelegt worden. In der rund 65 Millionen Euro teuren Anlage sollen von Ende 2009 an Abfälle vor allem aus Sachsen-Anhalt und Sachsen verbrannt werden, wie der Chemiepark mitteilte. Die Gesamtkapazität liegt bei rund 100.000 Tonnen Müll pro Jahr. 25 Arbeitsplätze entstehen. Neben Heizwärme können in der Anlage zwölf Megawatt Strom erzeugt werden, so viel wie etwa 14.000 Haushalte im Jahr verbrauchen. Betreiber des Kraftwerks ist die PD energy GmbH. Es handelt sich um eine gemeinsame Gesellschaft des Chemieparks und der Firma Danpower, die ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Hannover AG ist. Nach Angaben des Chemieparks ist die von privaten Investoren ohne staatliche Fördermittel gebaute Anlage ausgelastet. Es gebe einen Zehn-Jahres-Vertrag, hieß es. Müll darf bundesweit seit 2005 nicht mehr unbehandelt deponiert werden. In Sachsen-Anhalt gibt es derzeit drei Müllheizkraftwerke in Magdeburg, Zorbau bei Weißenfels und Leuna mit einer Jahreskapazität von 1,3 Millionen Tonnen Haus- und Gewerbemüll. Ein weitere Anlage mit 300.000 Tonnen Jahreskapazität entsteht in Staßfurt. Im Land fallen laut Umweltministerium pro Jahr etwa 600.000 Tonnen Müll an, die verbrannt oder alternativ mechanisch-biologisch vorbehandelt werden. Die übrigen Müllmengen holen sich die Anlagenbetreiber aus den Nachbarländern Sachsen, Thüringen, Niedersachsen und Brandenburg. Umweltverbände kritisieren seit längerem überkapazitäten im Land und den daraus resultierenden Mülltourismus. Leipziger Volkszeitung, 12.12.2007, Seite 8 |