Kreiswerke raus aus Glas-Geschäft

Ab 2007 kümmert sich örtlicher Müllentsorger nur noch um Papier-Wertstoffe

Von Karin Rieck

Delitzsch. Nach den gelben Tonnen sind die Kreiswerke Delitzsch (KWD) ab 2007 auch bei den Glascontainern aus dem Geschäft mit dem Dualen System Deutschland (DSD). Für Unternehmenssprecherin Anke Dusi liegt damit in dieser Sparte aber längst nicht alles in Scherben: „Wir werden uns erneut bewerben, wenn die gelben Säcke im nächsten Frühjahr nach drei Jahren wieder ausgeschrieben werden. Und mit dem Glas war bei uns höchstens eine halbe Arbeitskraft beschäftigt, die wir woanders einsetzen können.

Glasentsorgung durch die Kreiswerke Delitzsch in der Halleschen Straße. Das macht ab 2007 eine Bennstedter Firma.



Foto: Manfred Lüttich

Im Sommer hatte sich DSD dafür entschieden, nach der Ausschreibung im Frühjahr die Bennstedter Firma Rhenus Recycling Ost mit der Entsorgung von Altglas im Landkreis Delitzsch für drei Jahre zu betrauen. Eine Aufgabe, die noch bis Jahresende in der Region um Delitzsch die Kreiswerke, in Taucha und Schkeuditz Sero Leipzig sowie in der Region Eilenburg Alba Wurzen erfüllen. Diese drei Unternehmen beteiligten sich als kreisliche Arbeitsgemeinschaft an der DSD-Ausschreibung - und fielen durch.

Unser Konzept, so viel Glas wie möglich zu sammeln, damit wir auch bei der Aufbereitung die entsprechenden Erlöse erzielen, hat sich offenbar durchgesetzt“, vermutet Rhenus-Geschäftsführer Erich Bast. In die Firma zwischen Halle und Eisleben, die die Glashütten mit aufbereiteten Rohstoffen füttert, haben die Delitzscher Kreiswerke ihre durchschnittlich 1400 Tonnen Glas pro Jahr schon seit einiger Zeit transportiert. „Wir werden die Sammlung in bewährter Qualität und mit lärmgedämmten Containern fortführen“, versichert Bast, der eine von drei Verwertungsanlagen dieser Art in Ostdeutschland leitet.

Der traditionelle örtliche Müllentsorger KWD, der zwischenzeitlich mit so genannten heizwertreichen Fraktionen und Ferntransporten neue Hauptgeschäftsfelder erschloss (wir berichteten), richtet sich für den Silvestertag auf den Abtransport seiner 300 Glascontainer ein, sollte diese der Nachfolger nicht übernehmen. „Sie werden bis zur nächsten Ausschreibung gelagert“, gibt sich Dusi für ihre Firma kämpferisch.

Im Auftrag der Kreisabfallbehörde sammeln die KWD im nächsten Jahr weiterhin Druckerzeugnisse sowie für DSD Verpackungen mit dem grünen Punkt. Letzteres macht 20 Prozent vom Papieraufkommen aus. Die nächste Ausschreibung schmerzt da wohl kaum.

LVZ, Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung, Seite 3, 27.09.2006


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