TWD Netz GmbH vor der GründungStadtrat befasst sich am Donnerstag mit neuer Kommunalfirma / Mörtl-Nachfolger wird vorgestelltVon DOMINIC WELTERSDelitzsch. Die Zeichen der Zeit stehen auf Auflösung der Stadtwerke Delitzsch (SWD) in ihrer bisherigen Form, doch justament, da die Umstrukturierungsphase läuft, muss sich der Delitzscher Stadtrat am Donnerstag ab 17 Uhr im Rathaussaal mit der Gründung einer neuen kommunalen GmbH beschäftigen. Aufgrund der Neuregelungen des Energiewitschaftsgesetztes sind Energieversorgungsunternehmen bis spätestens 1. Juli 2007 zur Trennung des Netzbetriebes von ihren übrigen Aktivitäten verpflichtet. Von diesem so genannten Unbundling sind die Stadtwerke-Tochter Technische Werke Delitzsch (TWD) als Strom- und die Stadtwerke-Enkelin Gasversorgung Delitzsch (GVD) als Gasanbieter betroffen. Nach Rücksprache mit den Gesellschaftern beider Betriebe sei es gelungen, eine „schlanke Lösung“ zu finden, sage Oberbürgermeister Heinz Bieniek (CDU) auf Anfrage der Kreiszeitung. Soll heißen: Für TWD und GVD gibt es künftig eine gemeinsame Netzgesellschaft. Deren Name: TWD Netz GmbH. Der Verwaltungsausschuss hatte kürzlich in nichtöffentlicher Sitzung dem Weisungsbeschluss zugestimmt, in dem Bieniek als Aufsichtsratschef der SWD angewiesen wird, die zur Gründung der neuen Stadtfirma notwendigen Schritte offiziell einzuleiten. Unabhängig vom Votum des Rates ist das Kind längst geboren, der Gesellschaftsvertrag ausgearbeitet, steht fest, dass die „schlanke Lösung“ fünf Mitarbeiter beinhaltet. „Inklusive Geschäftsführer“, wie der OBM betonte. „Die Personalausstattung erfolgt durch die TWD. Alles Leute, die sich schon jetzt mit der Materie befassen.“ Die Neugründung kollidiere von daher auch nicht mit den gegenwärtigen Bestrebungen, die Stadtwerke-Holding zu beerdigen. Letztlich sei das Ganze ein formaler Akt, um auf die Gesetzeslage zu reagieren. Mit dem Thema TWD werden die Abgeordneten noch anderweitig konfrontiert. Ein reichliches Jahr nach der geräuschvollen Entlassung des ehemaligen Geschäftsführers Lutz Mörtl, deren juristisches Nachspiel im vollen Gange ist (wir berichteten), scheint ein Nachfolger gefunden. Er wird dem Stadtrat am Donnerstag vorgestellt und soll nach den Interimslösungen Yvonne Bargatzky-Bender und Mario Laufer Anfang 2007 das Zepter in die Hand nehmen. Mit dem derzeitigen kommisarischen TWD-Chef Laufer sei eine vierteljährige Einarbeitungszeit ab 1. November vereinbart worden, so Bieniek. Um wen es sich bei dem Neuen handelt, ließ der OBM offen. Er wolle der Stadtratssitung nicht vorgreifen. Delitzsch könne sich auf alle Fälle auf einen ausgewiesenen Fachmann freuen, „der sich gegen 59 Bewerber durchgesetzt hat“. LVZ, Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung, 19.09.2006, Seite 3 |