Wirtschaftsprüfer sollen Käufer für BMKW findenVon DOMINIC WELTERSDelitzsch. Die Technischen Werke Delitzsch (TWD) und die beiden Eon-Firmen Thüringer Energie AG und Energy Projects haben sich festgelegt: Die international operierende Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG soll für die drei Gesellschafter des Biomassekraftwerkes (BMKW) in der Delitzscher Carl-Friedrich Benz-Straße die Kastanien aus dem Feuer holen und den Markt nach Kaufinteressenten absuchen. Der Stadtrat wies Oberbürgermeister Heinz Bieniek (CDU) am Donnerstagabend im nichtöffentlichen Sitzungsteil an, in seiner Funktion als Aufsichtsratschef der Stadtwerke die TWD und ihre Vertreter in der Gesellschafterversammlung der BMKW GmbH anzuweisen, entsprechende Schritte einzuleiten. Die Beschlussvorlage „Weisung zur Aufnahme von Verkaufsverhandlungen“ wurde von den Abgeordneten mit 24 Ja-Stimmen bei zwei Nein-Stimmen angenommen. Dazu Bieniek, vom Stadtrat beauftragt, am gestrigen Freitag die Kreiszeitung über diese Entscheidung zu informieren: „KPMG führt eine Markterkundung durch und verhandelt mit potenziellen Käufern absolut eigenständig. Auf Wunsch einiger Abgeordneter haben wir zusätzlich festgelegt, dass das letzte Wort der Stadtrat hat.“ Das Plenum müsse also dem Verkauf der TWD-Anteile (44,5 Prozent) abschließend zustimmen, habe aber auch die Möglichkeit, sich am Ende noch gegen eine Veräußerung auszusprechen. „Die Verkaufsverhandlungen durch KPMG bedeuten keinen Automatismus.“ Der OBM rechnet damit, dass es in sechs bis sieben Monaten erste Vorschläge gibt. Das Stadtoberhaupt verteidigte den bei einigen Stadträten umstrittenen Anteilsverkauf: „Wir müssen mit unseren Betrieben zum Kerngeschäft zurückkehren.“ Zudem würden ab dem Jahr 2007 für das BMKW jährlich Zinsen und Tilgung in Höhe von 1,5 Millionen Euro anfallen. LVZ, Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung, 20./21.05.2006, Seite 5 |