Warum das Schweigen?

Zu „Wem nützt der Rauswurf des TWD-Geschäftsführers Lutz Mörtl?“

Verfolgt man aufmerksam die Presseberichte und die Nachrichten aus der Gerüchtküche, so kann man nicht umhin, einige Fragen zu stellen. Warum wurde Mörtl so plötzlich gefeuert, wo es doch bis in den Sommer hinein den festen Schulterschluss mit dem Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzenden Bieniek gab?

Gerade dem Geschäftsführer der TWD war doch immer eine sehr gute Arbeit im Sinne der städtischen Unternehmen bescheinigt worden! Von Problemen oder gar Abmahnung war nichts bekannt. Hat Bieniek nicht jahrelang alle unternehmerischen Entscheidungen mit getragen?

Wem nützt der Rauswurf von Mörtl, für den diese Entlassung offenbar völlig unerwartet kam? Welche personellen Veränderungen gab es in den letzten Jahren in den Unternehmen, welche wird es noch geben? Welche Rolle spielt der private Gesellschafter der TWD? Wieso wurde Mörtls Geschäftsführervertrag vorfristig vom Oberbürgermeister verlängert, wenn doch nach seinen eigenen Worten „lang anhaltende Erfolglosigkeit“ zu registrieren war? Fehlt es an Argumenten? Eine höchst merkwürdige Verhaltensweise des Oberbürgermeisters!

Warum schweigt sich Herr Bieniek über die wahren Hintergründe selbst gegenüber dem Stadtrat aus? Bei einem „laufenden Verfahren“ schweigt sich bekanntlich eh alles sehr schnell herum…

Letztlich fragt man sich, ob jährliche Rauswürfe nun zur Modeerscheinung werden sollen und was man damit bezwecken will. Und was derartige Aktionen für die Bürger bedeuten, welche Konsequenzen für sie daraus erwachsen. Wer zahlt die unumgänglichen Abfindungen, welche Auswirkungen werden diese Veränderungen unter Umständen auf den Strom- und Gaspreis haben?

Theodor Arnold, Delitzsch

LVZ-Kreiszeitung vom 13.10.2005


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