Von THOMAS STEINGEN
Delitzsch Grünes Licht zum Bau eines Biomassekraftwerkes im Gewerbegebiet Delitzsch Südwest hat dieser Tage die Firma Biomassekraftwerk Delitzsch GmbH (BMKW) bekommen. Nach rund zehnmonatiger Prüfung erteilte das Regierungspräsidium Leipzig (RP) dem Unternehmen eine erste Teilgenehmigung zum Bau einer Anlage mit einer Feuerungswärmeleistung von 66 Megawatt. "Wir wollen ab Sommer 2004 jährlich rund 8000 Stunden im Netz sein und 20 Megawatt (elektrisch) einspeisen, so BMKW-Geschäftsführer Bernd Schiller
Um diese Strommenge erzeugen zu können, müssen in der Anlage rund 124.000 Tonnen Altholz verbrannt werden. Ein Brennstoffliefervertrag mit der Pfleiderer-Tochter Interwood GmbH, soll langfristig der BMKW ausreichend Brennmaterial sichern. Zur Gewährleistung der Brennstofflieferung entsteht auf dem 55.000 Quadratmeter großen Grundstück in Delitzsch Südwest ein weiteres Unternehmen, das nach seiner Gründung unter dem Namen Holzkontor Sachsen GmbH firmieren soll.
Das Holzkontor wird eine Anlage errichten, in der Hölzer der Klassen A I bis A IV aufbereitet und sortiert werden. Während belastete Hölzer der Klassen AIII und AIV sofort im Biomassekraftwerk verbrannt werden sollen, wandern die wenig oder nicht belasteten Hölzer zur Wiederverarbeitung in der Holz- und Möbelindustrie.
Die erste Teilgenehmigung umfasstdie Anlagenteile Brennstoffaufbereitung, Feuerungsanlage (ohne Kessel), Dampf- und Kondensatorsystem sowie Rauchgasreinigung. Erste sichtbare Bauaktivitäten erwartet Geschäftsführer Schiller Ende April/Anfang Mai. Den Generalauftrag zum Bau des Kraftwerkes hat die Altstom Power Turbinen GmbH Nürnberg erhalten.
Die zweite Teilgenehmigung für den Kessel werde in der nächsten Woche beim RP eingereicht, so Bernd Schiller weiter. Und der dritte Teilantrag, er beinhaltet den Betriebder Anlage, folge dann Ende 2003.
Insgesamt sind für das Biomassekraftwerk 46 Millionen Euro veranschlagt. In der Finanzierung teilen sich die drei Gesellschafter Technischen Werke Delitzsch GmbH, TEAG Thüringer Energie AG und EON Energy Projects GmbH anteilmäßig. 20 Arbeitsplätze sollen in diesem Biokraftwerk entstehen.
LVZ, 22./23.03.2003