Zu Kreiswerke bauen 32 Arbeitsplätze ab und "Sparkassen Delitzsch und Leipzig stehen vor Fusion"
Seit Wochen kämpfen die Delitzscher Bahnwerker fur den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Landrat Czupalla ist oft in den Reihen der Montagsdemonstranten zu sehen. Auch sonst erhebt er lautstark die Forderung nach Erhalt der Arbeitsplätze. Das ist sehr positiv. Verwundern muss, dass zu gleicher Zeit die Deitzscher Kreiswerke 32 Arbeitsplätze abbauen. Wenn mich nicht alles täuscht, hätte hier der Landrat sehr viel mehr Einfluss auf deren Erhalt. Im übrigen ähneln die Argumente mit de nen dieser Arbeitsplatzverlust begründet wird sehr denen, welche auch die Deutsche Bahn AG anführt. Zweitens. In kurzer Folge werden die Bürger des Kreises in der LVZ informiert, dass eine Fusion der Kreissparkasse Deitzsch mit der Stadtsparkasse Leipzig bevorsteht. Für den jetzi gen Chef der Kreissparkasse Föhrenbach ist schon ein Arbeitsplatz in Leipzig gesichert. Wie es mit den anderen Mitarbeitern steht, bleibt offen.
Vor nicht langer Zeit haben die Bürger auch unseres Kreises für den Erhalt und die Selbständigkeit der Kreissparkassen in den verschiedensten Formen plädiert und ein CDU-initiiertes Gesetz verhindert. Nun scheinen auf anderen Wegen von interessierten Kreisen (Leipziger Sparkasse) die angestrebten Ziele durch die Hintertür doch vollzogen zu werden. In einem Beitrag war zu lesen, dass einer Fusion der Kreistag Delitzsch zustimmen müßte. Interessant wäre schon zu erfahren, wer zur Führung solcher Verhandlungen befugt hat. Keine Aussagen werden getroffen, welchen Schaden oder Nutzen der Kreis von der Fusion hat. Sind Kredite für Delitzscher Handwerker und Gewerbetreibende weiterhin garantiert? Wer übernimmt das Sponsoring der Kreissparkasse für Sport und Kultur? Was geschieht, wenn der Kreistag nicht zustimmt? Auch hier ist die Rolle des Landrates Czupalla zu hinterfragen, der ja im Sparkassenverband nicht ohne Einfluss ist.
Jürgen Hoffmann, Eilenburg
LVZ, 07.03.2003