Kreiswerke bauen 32 Arbeitsplätze ab

Anhaltende Krise in der Baubranche als Grund genannt / Ausgeglichenes Ergebnis angepeilt

Von ULRICH MILDE

Delitzsch. Die gesamtwirtschaftliche Schwäche und die anhaltende Talfahrt in der Baubranche haben die Kreiswerke Delitzsch GmbH voll erfasst. Das Unternehmen streicht 32 der 255 Arbeitsplätze.
Wie Geschäftsführer Manfred Buder gestern gegenüber unserer Zeitung sagte, sei über den Jobabbau und einen Sozialplan mit dem Betriebsrat bereits Einigung erzielt worden. Jetzt müssen noch Arbeitgeberverband und Gewerkschaft zustimmen.
Die Beschäftigten verzichten darüber hinaus auf die tariflichen Lohnerhöhungen, die vor wenigen Wochen bundesweit vereinbart wurden. Die Kreiswerke wollen bis Ende 2005 aus diesem Flächentarifvertrag aussteigen.
Als Hauptgrund für die Stellenkürzungen nannte Buder die starke Abhängigkeit des Unternehmens von der Bauwirtschaft. "Dadurch fehlen uns Aufträge und somit Erlöse." Hinzu komme ein erheblicher Preisverfall. Buder: "Beides zusammen wirkt sich katastrophal aus." Mit dieser Abmachung wurde nach Angaben des Geschäftsführers ein deutlich schlimmeres Szenario abgewendet. Ohne den Verzicht auf Lohnerhöhungen "hätten wir 78 Arbeitsplätze abbauen müssen".
Buder kündigte außerdem Umstrukturierungen in der Firma an. Dabei werde allerdings kein Bereich still gelegt. "Das Leistungsprofil bleibt er halten", versicherte Michael Hahn von der IKW Beratungsinstitut für Kommunalwirtschaft in Berlin GmbH. IKW ist direkt und indirekt mit 45 Prozent an den Kreis werken beteiligt.
Buder bezeichnete die Kreiswerke als gesundes Unternehmen. Der Umsatz lag im vorigen Jahr bei rund 25 Millionen Euro, es dürfte ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt worden sein.

LVZ vom 28.02.2003