Klaus Jürgen Haupt betreibt eine Beratungsfirma, die nennt sich "Beratungsinstitut für Kommunalwirtschaft" (IKW). Gegründet hat er sie mit einem "Prominenten" der deutschen Entsorgerszene, Hellmut Trienekens. Letzterer ist durch den so genannten Kölner Klüngel ins Licht der Öffentlichkeit geraten. Und Herr Dr. Haupt soll als Berater für Kommunen "die politischen Landschaften" für seinen Freund Trienekens pflegen, so "Frontal 21". Was aber treibt nun Dr. Klaus Jürgen Haupt nach Nordhausen?
Es war im Jahr 1996. Da soll die Haupt-Firma im Landkreis Nordhausen aufgeschlagen sein und ihre kommunale Beratung angeboten haben. Nach nnz-Informationen soll es auch zu einem Vertrag mit dem Landratsamt gekommen sein, wofür jedoch keine offizielle Bestätigung vorlag. Wie "Frontal 21"- Redakteur Ullrich Stoll der nnz bestätigte, hatte die Beratung die "Erarbeitung eines Konzepts zur Schaffung einer gemischt-wirtschaftlichen Gesellschaft" zum Inhalt. Das sind so genannte "Privat-Public-Partnerships", bei denen sich eine Kommune in der Regel die Mehrheit mit 51 Prozent der Gesellschaftsanteile vorbehält.
Und die Spur, sie führte tatsächlich nach Nordhausen. Und zwar ins Landratsamt. Das war jedoch nicht in den Jahren 1996/97, wie die Frontal 21-Redaktion recherchierte, sondern schon etwas früher. Es war die Zeit, da das Landratsamt noch am Markt seinen Sitz hatte. Wie Dr. Klaus Jürgen Haupt gegenüber nnz sagte, müssen die Kontakte zwischen dem Landratsamt und seinem Unternehmen in den Jahren 1993/94 zustande gekommen sein, "so richtig kann ich mich daran nicht erinnern."
Wohl aber an die Namen der Akteure konnte sich Haupt im nnz-Gespräch erinnern. Mehrfach habe es "Treffen mit Landrat Claus und dem zuständigen Dezernenten Uebner" gegeben. In der Tat, das IKW wollte dem Landkreis Nordhausen eine Beteiligungsgesellschaft in Sachen Abfall vorschlagen. "Wir hatten dazu eine Konzeption erarbeitet und den beiden Herren vorgestellt", so Haupt. Dabei soll es aber auch geblieben sein. Der Entwurf der "Privat-Public-Partnership"-Variante muß in den Schubladen der Kreisverwaltung verschwunden sein, meinte der IKW-Macher. Eine konkrete Vereinbarung sei nicht zustande gekommen. Es ist auch keine "müde Mark" geflossen. "Das versichere ich hoch und heilig", meinte Dr. Haupt. Aber eine "interessante" Konstellation hätte es durchaus werden können: Der Landkreis als Public-Partner und Dr. Haupt als Privat-Partner.