Erster Ökostrom aus SüdwestDelitzsch. Das Regierungspräsidium (RP) Leipzig erteilte jetzt der Holzkontor Sachsen GmbH Delitzsch die immissionsrechtliche Genehmigung zum Errichten und Betreiben einer Halle im Gewerbegebiet Delitzsch Südwest. Sie dient der Lagerung von Altholz. Bis zu 4500 Tonnen dürfen hier gelagert werden. Die Holzkontor Sachsen GmbH versorgt das Biomassekraftwerk (BMKW) Delitzsch, das die Technischen Werke Delitzsch am gleichen Standort betreibt. Partner sind die Thüringer Energie AG und die Eon Energie Project GmbH. Reines Waldholz aus der Gegend um Lobenstein geht derzeit in den Brennkammern des Biomassekraftwerkes im Gewerbegebiet Delitzsch-Südwest in Flammen auf. Der erste Ökostrom fließt ins Netz. „Beim achtstündigen Dauerbetrieb in der Testphase der Anlage schafften wir bereits 16 Megawatt, 20 Megawatt sind geplant“, so Lutz Mörtel, Geschäftsführer des BMKW. Die Testphase verlaufe viel versprechend. Frisches, sauberes Holz werde deshalb verwendet, weil es bei der Verbrennung höhere Rauchgaswerte erzeilt, als behandeltes Altholz. „Damit können wir die Anlage unter maximalen Belastungswerten betreiben und entsprechende Vorkehrungen für den Dauerbetrieb treffen“, hieß es weiter. „Beim Genehmigungsfahren zur Lagerhalle wurde die Öffentlichkeit beteiligt, Einwände gegen das Vorhaben haben Betroffene nicht geltend gemacht“, so RP-Pressesprecher Stefan Barton. So sei auch auf einen Erörterungstermin verzichtet worden. Vier Millionen Euro wurden investiert und neun Arbeitsplätze geschaffen. „Seit 1. September sind die Leute damit beschäftigt, das Holz anzunehmen und bereitzustellen“, erklärte Mörtel. Aufbereitet werde das Holz am Standort Delitzsch nicht. Die Zulieferungen werden nicht nur aus der Region erfolgen. Verträge sichern künftig den kontinuierlichen Nachschub. Seit Montag fährt das BMKW bereits mit Holz, zuvor sei Gas verwendet worden. „Die Testphase kann eine Woche und länger dauern, eben solange, bis alles stabil und sicher läuft“, teilte Mörtel mit. Das könne auch noch bis zum Jahresende dauern. Verbrannt werde dann naturbelassenes, aber auch schadstoffbelastetes Holz, so zum Beispiel aus Gewerbeabfälle. Ditmar Wohlgemuth LVZ, 10.09.2004 |