Expertenstreit um Schadstoffberechnung erreicht nächste Stufe

Schärfere Vorgaben, neue Werte

Neuen Diskussionsstoff zu den Widersprüchen gegen die erste Teilgenehmigung zum Bau des Biomassekraftwerkes im Gewerbegebiet Delitzsch-Südwest liefert Lutz Mörtl, Geschäftsführer der Technischen Werke, die Hauptgesellschafter der BMKW (Biomassekraftwerk Delitzsch GmbH) sind. Mörtl reagiert damit auf die Vorwürfe von Manfred Stieler, der nach Studium der Genehmigung schlussfolgerte, dass im Antrag zur Genehmigung erhebliche technische Fehler durch falsche Berechnungen eingearbeitet worden seien.

"Die Schadstoffemissionen und -imissionen wurden dadurch zu niedrig ausgewiesen", schreibt Manfred Stieler und vermutet, dass der Antrag nicht sorgfältig bearbeitet worden ist. Deshalb legte er gegen die Genehmigung Widerspruch ein, der gegenwärtig geprüft wird (wir berichteten).

Lutz Mörtl räümt zwar ein, dass in der allgemeinen Beschreibung der Anlage, die Teil des Genehmigungsantrages ist, tatsächlich noch nicht die endgültigen Berechnungen stünden. Allerdings seien sie auch nicht direkt Gegenstand der Genehmigung, in der es um den Bau der Brennstoffaufbereitung, der Feuerungsanlage (ohne Kessel) sowie des Dampf- und Kondensatorsystems gehe. Die von Manfred Stieler bemängelten Werte würden spätestens mit dem Antrag zur dritten Teilgenehmigung - Betrieb des Kraftwerks - aktualisiert, so Mörtl, denn in der Zwischenzeit hätte der Gesetzgeber die Vorgaben und Grenzwerte drastisch verschärft. Mit der dritten Teilgenehmigung würde sich somit auch Stielers Widerspruch von selbst erledigen. T.

LVZ, 10.07.2003


Lesen Sie die Antwort von Manfred Stieler im Leserbrief an die LVZ vom 20.07.2003