Mit der Begrüßung und dem Schlußbericht der Vorsitzenden der Kreiswahlkommission Cornelia Braun begann am Dienstag die konstituierende Tagung des Kreistages. Ihr Dank galt den Wahlkommissionen und Wahlvorständen sowie allen Wahlhelfern für die hervorragende Meisterung der Aufgaben bei der Vorbereitung und Durchführung der seit über fünf Jahrzehnten ersten freien geheimen und demokratischen Kommunalwahlen.
Nach der Wahl des Präsidiums und der Präsidentin Brunhilde Schulze (CDU) bestätigte der Kreistag ebenfalls einstimmig die vorläufige Geschäftsordnung und beschloß die Struktur des Landratsamtes nach dem Beispiel Kreis Schwäbisch Hall als ein vorläufiges Arbeitsdokument. An alle Fraktionen und Abgeordnete wurde appelliert, daß sie noch später ihre Ideen einbringen können. Die Grüne Partei enthielt sich der Stimme.
Der Kreistag wählte mit überwiegender Mehrheit in geheimer Wahl den Vorsitzenden des CDU-Kreisverbandes Michael Czupalla (39) zum Landrat. 41 der 46 anwesenden Abgeordneten gaben ihm ihre Stimme. Zum stellvertretenden Landrat wählten sie den 35jährigen Dip.-Ing. Gerd Raschpichler (SPD). Danach stellte Landrat Michael Czupalla die Dezernenten des Landratsamtes vor, deren Einsatz durch den Kreistag bestätigt wurde:
Für das
Dann wählte der Kreistag die sechs ehrenamtlichen Ratsmitglieder:
Landrat Michael Czupalla informierte im weiteren Verlauf der Tagesordnung über die öffentliche Ausschreibung der Amtsleiter entsprechend der Struktur des Landratsamtes, die der Kreistag ebenfalls zum Beschluß erhob. Des weiteren beschlossen die Abgeordneten die Bildung eines Ausschusses zur Ausarbeitung der Geschäftsordnung des Kreistages, dessen Vorsitzender Michael Czupalla (CDU), sein Stellvertreter Gerd Raschpichler (SPD) und die Abgeordneten Rosche (CDU), Arnold (SPD) und Angelika von Fritsch (B.F.D.) sind.
Nach der mehrstündigen Tagung ergriff Landrat Czupalla das Wort und dankte den Abgeordneten für das ihm erbrachte Vertrauen. Dies verband er gleichzeitig mit einem Dank an die Wähler, deren Stimmen, wie er sagte, ihm stets Verpflichtung zur bürgernahen Arbeit sein werden. Er erinnerte in dieser Stunde an jene mutigen Bürger und Menschen unseres Landes, die Kraft und Mut hatten, gegen Stagnation und Beton zu kämpfen und es erst ermöglichten, daß sich der Kreistag so zusammenfinden konnte. Sein Dank galt den Kirchen: "Ihr Verdienst ist es, Schutzraum für Andersdenkende und Anwalt für Rechtslose gewesen zu sein. Ihre Besonnenheit und ihr Festhalten an der Gewaltlosigkeit haben dieser Revolution die Friedfertigkeit bewahrt". Abschließend brachte der Landrat zum Ausdruck: Wir haben einen sehr mühsamen Weg vor uns. Keiner wird Wunder vollbringen können, aber wir werden das Mögliche mit aller Kraft anstreben. "Ich baue dabei auf die Unterstützung, den Mut und die Tatkraft aller Bürger unseres Kreises ..."
LVZ, 01.06.1990