MVV und TWD planen Biomasse-Kraftwerk in Delitzsch
Pfleiderer als Brennstofflieferant Dritter im Bunde
Aufgrund des im April 2001 in Kraft getretenen Gesetzes zur Förderung Erneuerbarer Energien (EEG) unterstützt der Gesetzgeber die Erzeugung von elektrischer Energie auf Basis von biogenen Brennstoffen. Diese Art der Energieerzeugung ist C02-neutral und damit ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Einhaltung der Verpflichtung der Bundesregierung, klimarelevante Emissionen zu reduzieren.
Die MVV Energie AG aus Mannheim realisiert bereits solche Anlagen an verschiedenen Standorten in Deutschland. Als börsennotiertes Multy Utility Unternehmen mit Wurzeln in der kommunalen Ver- und Entsorgung kann die MVV Energie AG auf ein großes Erfahrungspotential zurückgreifen.
In Delitzsch wurde in Zusammenarbeit mit den TWD ein Standort mit guten Voraussetzungen bezüglich Lage und Infrastruktur gefunden. Nach anfänglichen erfolglosen Verhandlungen mit Südzucker über die Weiternutzung der Zuckerfabrik entschloss man sich für ein Grundstück im Gewerbegebiet Delitzsch Südwest.
Die Technischen Werken Delitzsch GmbH übernehmen dabei als lokaler Partner Aufgaben bei der Energieauskoppelung und der Genehmigung. Die langfristige Sicherung von Brennstoffmengen ist ein wesentlicher Faktor für die Wirtschaftlichkeit eines Biomassekraftwerks (BMKW).
MVV und TWD gelang es, die Interwood GmbH (ein Tochterunternehmen des Pfleidererkonzerns aus Neumarkt) als exklusiven Partner zu gewinnen.
Die Pfleiderer-Gruppe spielt eine führende Rolle in der Herstellung von Holzwerkstoffen in Europa. Im Bereich des Handels mit Althölzrn, dessen Marktvolumen in Deutschland bei ca. 8 Mio. Tonnen pro Jahr liegt, besitzt Pfleiderer einen Anteil von über 25 %.
Das Biomassekraftwerk Delitzsch wird für eine Menge von rd. 100.000 Tonnen/Jahr ausgelegt.
MVV/TWD übernehmen dabei die Errichtung und den Betrieb des Kraftwerks. Pfleiderer liefert die benötigten Brennstoffmengen und errichtet dazu in Delitzsch ein Holzlager einschließlich einer Holzsortier bzw. -aufbereitungsanlage.
Das gesamte Investitionsvolumen beträgt rd. 100 Mio. DM. Die Inbetriebnahme des BMKW Delitzsch ist für Ende 2003 vorgesehen. Zurzeit werden die Genehmigungsunterlagen erarbeitet. Ein scoping-Termin zur Bestimmung des notwendigen Genehmigungsumfangs hat bereits am 14.09.2001 beim Regierungspräsidium Leipzig stattgefunden.
Mit diesem Projektvorhaben ergibt sich für Delitzsch eine auf die Zukunft ausgerichtete Perspektive, die möglicherweise andere Investoren nach sich zieht.
Amtsblatt der Stadt Delitzsch und des Landkreises Delitzsch,
26.10.2001