Sind Gewinne aus der KWD-Ersatzbrennstoffproduktion bei Einsatz heizwertreicher Fraktionen (HWRF) der MBA Cröbern zu erwarten?


120.000 t pro Jahr der bei der mechanischen Abtrennung in der MBA Cröbern anfallenden heizwertreichen Fraktionen werden seit August 2006 vertragsgemäß von den KWD zum Preis von 90 €/t übernommen und weitgehend auf das bis 21.11.2007 befristet genehmigte Kurzzeit-Zwischenlager der Deponie Spröda verbracht.
Wegen der Befristung und der zu geringen Kapazität dieses Kurzzeit-Zwischenlagers wurde von den KWD ein neues Langzeit-Zwischenlager auf der Deponie Spröda mit einer Kapazität von 200.000 t beantragt, über das demnächst im Genehmigungsverfahren entschieden werden soll.
Die HWRF soll nach Zwischenlagerung zur gegebenen Zeit zu Ersatzbrennstoffen verarbeitet und als CARBO light® vermarktet werden.

Die nachfolgend dargestellten Stoffströme sollen die konzipierte Verfahrensweise (Kombination Zwischenlagerung mit nachfolgender Verwertung als CARBO light® ) illustrieren. (siehe Schema 1).

Mit Hilfe seriös ermittelter Daten soll danach das von den KWD konzipierte Stoffstrommanagement hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit abgeschätzt und aus der Sicht der Bürger bewertet werden (siehe Kalkulation und prognostische Kalkulation 2009/2010).
Hierbei wurden in den Fällen, wo Preisspannen vorlagen, stets die für die KWD günstigsten finanziellen Aufwendungen als Berechnungsgrundlage verwendet.
Hinsichtlich der Aufwendungen wurde eine moderate Preiserhöhung von jährlich 5% gegenüber dem jeweiligen Vorjahr angenommen.
Darüber hinaus wurden die Kosten für die Ballierung (Position a), die direkt vom WEV in Cröbern durchgeführt wird, separat betrachtet und nicht den KWD zugerechnet.

Die Kalkulationen zeigen eindeutig, dass unter den gegebenen Rand- und Rahmenbedingungen keinerlei Gewinne erwartet werden können.

Erst bei einem Annahmepreis von mindestens 115 € pro t HWRF, den der WEV an die KWD bezahlen müsste, könnten bei der vereinbarten Liefermenge von 120.000 t pro Jahr theoretisch Gewinne erwartet werden.

Selbst wenn das von den KWD zu entrichtende Verwertungsentgelt für das Endprodukt CARBO light® von mindestens 35 €/t nicht gezahlt zu werden bräuchte, könnte der kalkulierte Verlust nicht vollständig kompensiert werden.

Folglich muss die von den KWD als Wertschöpfungskette konzipierte Verwertung der HWRF über CARBO light/® scheitern.

Mit den nachfolgend aufgeführten Kalkulationen kann dieser höchstproblematische Befund dokumentiert und begründet werden.

Schema 1:

Schema 1 FOTO: Zwischenlagerung Heizwertreicher Fraktionen auf dem Gelände der Mechanisch-Biologischen Anlage Cröbern (A) DOKUMENT: „Ermittlung Aufwand Pressen und Verpacken der HWRF ohne Zwischenlagerung“ (a) DOKUMENT: Annahmerklärung von heizwertreicher Fraktion durch die KWD gegenüber der WEV FOTO: Delitzsch Ziehwerkhalle (C) DOKUMENT: Bescheid des RP Leipzig zur Anzeige einer genehmigungsbedürftigen Anlage der Kreiswerke Delitzsch (C) FOTO: Deponie Spröda - Kurzzeit Zwischenlager (D) DOKUMENT: Genehmigungsbescheid des RP Leipzig für ein Kurzzeit-Zwischenlager auf der Deponie Spröda (D) FOTO: Deponie Spröda - Langzeit Zwischenlager - Zur Errichtung des geplanten Langzeit-Zwichenlagers soll die jetzt noch mit der Bauschutt-Recyclinganglage und der Altreifenanlage belegte Fläche am nordöstlichen Rand der Deponie Spröda in Ansprcuch genommern werden. (E) DOKUMENT: Antrag und Antragsunterlagen zum Langzeit-Zwischenlager für heizwertreiche Fraktionen (E) FOTO: Ersatzbrennstoffproduktion in Delitzsch Süd-West (F) FOTO: „Ersatzbrennstoffproduktion in Bernburg“ - Wir konnten die vermeintliche Ersatzbrennstoffproduktion der KWD auf dem Gelände der Firma Schwenk-Zement leider nicht ausfindig machen. Sie ist NICHT existent! (G) DOKUMENT: Annahmeerklärung von heizwertreicher Fraktionen der KWD Delitzsch durch die KWD in Bernburg (G) FOTO: Belieferung von Kunden (L 2)

Kalkulation zu Schema 1:

Kalkulation 1

Nachfolgend sind als Vergleich auf analoger Kalkulationsbasis die Sachverhalte für 2007 in Varianten (Varianten 1-4) unter Berücksichtigung der Stoffströme gemäß Schema 2 kalkulatorisch abgeschätzt worden, die sich ergeben würden, wenn die Verwertung der in den Kurzzeit-Zwischenlägern C und/oder D befindlichen HWRF (Varianten 1-3) über CARBO light® erfolgen sollte. Zusätzlich wurden die zu erwartenden Erlöse abgeschätzt, die bei ausschließlicher Ablagerung auf dem Langzeit-Zwischenlager E (Variante 4) für 2007 bzw. 2008 möglich werden könnten.

Alle derartigen Kalkulationen zeigen im Ergebnis Gewinne, wobei insbesondere bei der Zwischenlagerung d.h. ohne Verwertung über CARBO light® sich die höchsten Gewinne ergeben.

Schema 2:

Schema 1 FOTO: Zwischenlagerung Heizwertreicher Fraktionen auf dem Gelände der Mechanisch-Biologischen Anlage Cröbern (A) DOKUMENT: „Ermittlung Aufwand Pressen und Verpacken der HWRF ohne Zwischenlagerung“ (a) DOKUMENT: Annahmerklärung von heizwertreicher Fraktion durch die KWD gegenüber der WEV FOTO: Delitzsch Ziehwerkhalle (C) DOKUMENT: Bescheid des RP Leipzig zur Anzeige einer genehmigungsbedürftigen Anlage der Kreiswerke Delitzsch (C) FOTO: Deponie Spröda - Kurzzeit Zwischenlager (D) DOKUMENT: Genehmigungsbescheid des RP Leipzig für ein Kurzzeit-Zwischenlager auf der Deponie Spröda (D) FOTO: Deponie Spröda - Langzeit Zwischenlager - Zur Errichtung des geplanten Langzeit-Zwichenlagers soll die jetzt noch mit der Bauschutt-Recyclinganglage und der Altreifenanlage belegte Fläche am nordöstlichen Rand der Deponie Spröda in Anspruch genommern werden. (E) DOKUMENT: Antrag und Antragsunterlagen zum Langzeit-Zwischenlager für heizwertreiche Fraktionen (E) FOTO: Ersatzbrennstoffproduktion in Delitzsch Süd-West (F)

Kalkulation zu Schema 2:

Kalkulation 2

Sieghard Weck, 23.02.2007


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