IKW-Debatte: Landrat weist Bestechungsvorwurf zurück

Delitzsch/Ostvorpommern (sd). Wahlkampfplakate hat sich der Delitzscher Landrat Michael Czupalla (CDU) zwar von dem unter Korruptionsverdacht stehenden Müll-Unternehmer Klaus-Jürgen Haupt drucken lassen. Doch eine Verbindung zum nordrhein-westfälischen Bestechungsskandal wies der Verwaltungschef am Dienstagabend bei einer Sondersitzung des dortigen Kreistags zurück. Die nordrhein-westfälische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Klaus-Jürgen Haupt und sein Beratungsinstitut für Kommunalwirtschaft (IKW) wegen Bestechung; nach der Wende hatte er ein Geflecht an Beteiligungen aufgebaut:

So ist das IKW

  • zu 45 Prozent an den Kreiswerken Delitzsch beteiligt,
  • zu 50 Prozent an der Ver- und Entsorgungsgesellschaft Ostvorpommern (VEO).
  • Deren zeitweilige Tochter "Bauabfallaufbereitungs- und Verwertungsgesellschaft Vorpommern" (BVV) in Anklam wiederum hat im Auftrag von Haupt Wahlkampfflyer des Lüdenscheider Landrats Aloys Steppuhn (CDU) bezahlt.

    Und Gerüchte wollen nicht verstummen, dass Haupt auch im Wahlkampf des damaligen Anklamer Landrates Herbert Kautz (CDU) spendabel war. Es wäre übrigens nicht die einzige Parallele zwischen Ostvorpommern, Lüdenscheid und Delitzsch: So zeichnet für die fachliche Begleitung der momentan laufenden Ausschreibung für Ostvorpommern und Greifswald die Lühburger Niederlassung des Büros "Dr. Ing.-Steffen GmbH" (S.I.G.) verantwortlich. Der Auftrag für das Abfallwirtschaftskonzept in Delitzsch ging laut Czupalla ebenfalls an die S.I.G. - allerdings an deren Dresdner Büro.

    Nordkurier, 18.09.2003