Bußgeld für Tschense nach Tempoverstoß

Holger Tschense

Holger Tschense und seine Fahrkünste – eine unendliche Geschichte. Einer gestrigen Amtsgerichts-Entscheidung zufolge muss der frühere Ordnungsbeigeordnete wegen Tempoverstoßes ein Bußgeld von 50 Euro zahlen und erhält zudem einen Punkt in Flensburg. Er wurde am 6. Januar dieses Jahres um exakt 19.38 Uhr in der Prager Straße von einem stationären Blitzer erwischt – am Steuer eines Audi bei Tempo 73. Erlaubt sind dort maximal 50 Stundenkilometer.

Die Stadt verhängte bereits am 22. Februar einen Bußgeldbescheid, gegen den Tschense am 1. März Einspruch einlegte. Darüber wollte gestern das Gericht verhandeln. Der 44-Jährige erschien jedoch ohne Entschuldigung nicht zum Termin. Die Folge: Richterin Ines Walther verwarf „kostenpflichtig“ seinen Einspruch. Da laut Gerichtssprecher Mathias Winderlich in einem solchen Fall zehn Prozent der Bußgeldsumme, mindestens jedoch 40 Euro, als Gerichtsgebühren anfallen, muss Tschense nun tiefer in die Tasche greifen. Hinzu kommen noch Kosten für Zustellung und Ladung von Gericht und Verwaltungsbehörde. Immerhin: Seinen Führerschein darf er diesmal behalten. Wie berichtet, ahndete die Justiz Tschenses 57 Verstöße gegen Fahrverbote mit einem Strafbefehl über 24.000 Euro sowie einem Entzug der Fahrerlaubnis für zehn Monate. Er hatte sich immer wieder ohne gültigen Führerschein hinters Lenkrad gesetzt. Der Strafbefehl gegen den damaligen Bürgermeister wurde im August 2005 rechtskräftig, zwei Monate später enthob ihn der Stadtrat seines Amtes.

Sabine Kreuz

Leipziger Volkszeitung, Leipzig LOKALES, 28.06.2007


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