Wir wollen konstruktiven Dialog

Podiumsdiskussion am Mittwoch im Bürgerhaus über die Müllverarbeitung bei den Kreiswerken

Von Dominic Welters

Delitzsch. Im Mai war´s, da ging es hoch her in Delitzsch. Unter dem Motto „Wird des Bürgers Geld nur noch verzockt?“ nahmen das Aktionsbündnis für sozialverträgliche Kommunalabgaben der Linkspartei-Fraktion im sächsischen Landtag und der Bürgerverein Sauberes Delitzscher Land die Finanzpolitik der Kreiswerke Delitzsch GmbH (KWD) unter die Lupe. Das Unternehmen, dessen Hauptgesellschafter der Landkreis ist, rückt auch bei der Fortsetzungsveranstaltung am Nikolaustag um 19 Uhr im Bürgerhaus, Securiusstraße 34, in den Fokus. Wie damals werden sich der Dresdner Verwaltungsrechtler Lothar Hermes, die Linkspartei-Landtagsabgeordnete Andrea Roth, Dietmar Mieth vom Bürgerverein Sauberes Delitzscher Land und der Chemiker Sieghard Weck mit der Wirtschaftsstrategie der KWD beschäftigen. Pikanterweise an jenem Tag, an dem der Kreistag über die Erhöhung der Müllgebühren zum 1. Januar 2007 berät und der Beschlussvorlage nach Einschätzung von Beobachtern seinen Segen erteilen wird (wir berichteten). Unabhängig vom Votum der Abgeordneten haben das Aktionsbündnis und der eingetragene Bürgerverein für den zweiten Teil von „Wird des Bürgers Geld nur noch verzockt?“ den Untertitel „Müllgebühren - Der Fisch stinkt vom Kopf her“ gewählt.

Nach Angaben der Referenten Mieth und Weck wurden Landrat Michael Czupalla (CDU) und KWD-Geschäftsführer Heinz Böhmer ausdrücklich eingeladen. „Um eins klarzustellen: Wir wollen Transparenz vermitteln und einen konstruktiven Dialog führen“, sagt Mieth. Und Weck ergänzt: „Die Veranstaltung wendet sich an alle Gebührenzahler. Es soll und darf auf fairer Basis durchaus kontrovers zugehen.“ Ziel sei es, „auf der Grundlage einer soliden Analyse darzulegen, dass die Bürger einmal mehr Managementfehler ausbaden dürfen“, betont Umweltexperte Weck. „Ein Knackpunkt ist der Umgang mit den heizwertreichen Fraktionen.“ Deren Zwische nlagerung sei ineffizient und stelle ein erhebliches Gefahrenpotenzial für Mensch und Umwelt dar, behauptet Weck.

Das Aktionsbündnis und der Bürgerverein seien noch nie darauf aus gewesen, die rund 200 Arbeitsplätze bei den KWD zu gefährden oder gar den Betrieb zu zerschlagen. „Im Gegenteil: Wir wollen mit unseren Vorschlägen zu einem integrierten Gesamtkonzept und mit der Kritik an Fehlentwicklungen in der Vergangenheit eben diese Arbeitsplätze sichern helfen“, so Weck.

LVZ, Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung, 02./03.12.2006, Seite 3


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