Lesebriefe an die LVZ

Sauberes Delitzsch sind nicht nur Rosen und Windräder

Zum Leserbrief von Dietmar Mieth, „Unsere Heimat ist keine Müllkippe“, Kreiszeitung vom 22. Juli:

Kakerlaken sind ein Problem. Wir rücken ihnen mit den üblichen Methoden und zertifizierten Schädlingsbekämpfern zu Leibe. Wie schon gesagt, wir nehmen es nicht leicht, es ist aber kein abfalltypisches beziehungsweise, wie geschrieben, Müllkippenproblem der Kreiswerke Delitzsch (KWD). Für den Verfasser erscheint es aber unseres Erachtens als willkommener Anlass zu dienen, im Rundumschlag gegen die KWD und die „Müll“-Situation im Landkreis auszuholen.

Weiß keiner mehr, dass gerade diese Kräfte vor Jahren die effizienteste und nach dem Stand der Technik umweltfreundlichste Lösung der Restmüllbehandlung, die Müllverbrennung, mit Protesten verhindert haben? So gab es unseres Erachtens für den Landkreis gar keine andere Möglichkeit, als sich an die mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) Cröbern anzuschließen. Es gibt keinen dritten und dazu noch umweltfreundlicheren und kostengünstigeren Weg. Zwischenzeitlich wurden etwa 60 MBA in Deutschland gebaut. Es fehlen zurzeit etwa für fünf Millionen Tonnen Heiz- und Kraftwerkskapazitäten für die speziell in den MBA aus dem angelieferten Haus- und Gewerbemüll erzeugten heizwertreichen Fraktionen.

Diese Kapazitätslücke wird in den nächsten zwei bis drei Jahren geschlossen. Bis dahin wird und muss in ganz Deutschland und nicht nur in Delitzsch, zwischengelagert werden.

Zu all diesen Fragen werden die Kreiswerke Delitzsch gern sachlich informieren. Die Kreiswerke-Mitarbeiter verwahren sich jedoch gegen falsche Aussagen, schädigende Behauptungen und Unwahrheiten. So wurde durch unsere Geschäftsführung der LVZ-Kreiszeitung der Sachverhalt zur Schädlingsbekämpfung erläutert, aber keine utopischen Zahlen genannt.

Übrigens, was ist ein sauberes Delitzsch? Nur Rosen, Windräder, Pferdezucht und Badebetrieb an neuen Seen? Mit welchen anderen Themenkreisen befasst sich wohl der Verein Sauberes Delitzsch noch, für den sich Herr Mieth immer wieder zu Wort meldet? Eine derartige unsachliche Berichterstattung wie in diesem Leserbrief bringt bewusst unser Unternehmen in Verruf und kann in der Endkonsequenz Geschäftsfelder und Arbeitsplätze kosten.

Gerd Reiche, Betriebsrat der Kreiswerke Delitzsch

LVZ, Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung, Seite 13, 03.08.2006


Zum gleichen Thema:

Scheinheiliger geht's ja wohl nimmer! Da fragt doch ausgerechnet der Herr Mieth, was dem Abgaben-Volk noch alles zugemutet werden wird. Dabei kassiert er reichlich Subventionen, weil auf seinem Grundstück die hässlichen Windenergieräder betrieben werden. Und das verteuert die Strompreise für uns alle enorm. Ganz abgesehen davon, dass diese Windräder häufig zu Todesfallen für unsere Vögel werden. Das scheint ihn aber nicht zu stören.Und geradezu heuchlerisch mutet es an, wenn Leute wie Mieth die Kosten für unsere Müllentsorgung beklagen. Erst bekämpfen sie den Bau einer Müllverwertungsanlage in Delitzsch mit der Konsequenz, dass der Müll aus Delitzsch abtransportiert werden muss. Was natürlich die Kosten gewaltig erhöht. Und dann kritisieren er das auch noch!

Mit seinem pauschalen Rundumschlag gegen die „Müllbarone“ vergiftet Mieth die Diskussion um ein tragfähiges Entsorgungskonzept. Damit gefährdet er fahrlässig den Standort Delitzsch und damit Arbeitsplätze. Aber Arbeitsplätze sind für einen Subventionsempfänger wohl nicht so wichtig.

Manfred Böttcher, Delitzsch

LVZ, Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung, Seite 13, 03.08.2006


ANTWORT  »»» Sachorientierte Kritik muss in der Demokratie erlaubt sein!


 »»» weitere Zeitungsartikel

 »»» zur Startseite