Leserbriefe

Aufgalopp für Abfallgebühren-Erhöhung

Zum Beitrag „Bürger als melkende Kuh bei der Abfallentsorgung“:

Wenn man die in jüngster Zeit erschienenen Zeitungsartikel zu den Delitzscher Kreiswerken über die Problematik mit der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) in Cröbern gelesen hat, muss man sich wohl fragen, welches Spiel mit den davon betroffenen Bürgern gespielt wird. Nach mehrfacher Veröffentlichung über angebliche Qualitätsmängel in den vertraglich vereinbarten Abnahmebedingungen der heizwertreichen Fraktion aus der Anlage in Cröbern nehmen auf einmal die Kreiswerke die gesamten Müllreste ab.

Aufgrund des Artikels muss man indirekt davon ausgehen, dass die Kreiswerke dieses getan haben, um die Bürger auf eine weitere Abfallgebühren-Erhöhung vorzubereiten, die ja nach Aussage des Geschäftsführers der Kreiswerke Ende des Jahres dem Kreistag vorliegen soll. Wie widersprüchlich die Aussagen der Kreiswerke sind, wird durch den Westsächsischen Abfall-Brief vom April deutlich. Darin steht unter anderem, dass der Kreis Delitzsch seiner übernommenen Aufgaben, die „anfallende heizwertreiche Fraktion aufzubereiten und einer ordnungsgemäßen Verwertung zuzuführen“, nicht wie vereinbart nachkommt. Dadurch entsteht ein „wesentlich höherer Aufwand als ursprünglich für den Anlagenbetrieb und die vom Landkreis Delitzsch übernommenen Pflichtaufgaben kalkuliert wurde“.

Die gesetzlichen Anforderungen nach den Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzen zur Abnahme der heizwertreichen Fraktion wäre bisher problemlos möglich gewesen. Über mögliche Effektivmaßnahmen von Seiten der Kreiswerke zur Einsparung von Kosten, was sich positiv auf die Abfallgebühren für die Bürger auswirken könnte, habe ich leider in keinem Artikel etwas gelesen.

Roland Hadrych,
Mitglied des Kreistags,
Hohenossig

LVZ, Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung, Leserbriefe, 23.05.2006, Seite 10


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