Streit war gestern - ab morgen wird Vertrag erfüllt

Delitzsch nimmt Müllreste an / Landräte einig

Von FRANK PFÜTZE

Kreisgebiet. Es gibt eine Lösung: Der Müllstreit zwischen dem Landkreis Delitzsch und dem Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen (ZAW) ist beigelegt. Nach intensiven Verhandlungen (wir berichteten) einigten sich beide Parteien darauf, dass Delitzsch die vereinbarten 115000 Tonnen heizwertreiche Reste für 90 Euro pro Tonne annimmt.

Seit dem 16. März fuhren die Kreiswerke täglich 50 Tonnen ab, analysierten die Qualität und werteten die Ergebnisse mit den Kunden aus. „Wir hatten nach dieser Qualitätsanalyse ein Ergebnis und konnten uns auf die preisliche Gestaltung konzentrieren. Das ist gelungen. Die 90 Euro beinhalten Transport, Einsammeln und Lagerung, darin ist also alles enthalten“, sagte Delitzschs Landrat Michael Czupalla (CDU). Gebührenerhöhungen könne er nicht ausschließen. „Für uns sind die 90 Euro das Verhandlungslimit, um die Vereinbarung erfüllen zu können. Schlimm wäre es, hätten wir keine Einigung erreicht. Ich gehe davon aus, dass wir mit dieser Lösung die Gebühren sozialverträglich gestalten können“, so der Landrat.

Die Verbandsversammlung des ZAW stimmte am Dienstagabend zu. Vorsitzende Petra Köpping (SPD, Landrätin Leipziger Land) geht zukünftig auch von sozialverträglichen Beiträgen aus: „Ich bin zufrieden, der Kompromiss ist akzeptabel. In Leipzig, im Leipziger Land und im Muldental müssen wir dieses Jahr keine Gebühren erhöhen“. Czupalla kritisierte, dass Deponien geschlossen wurden, ohne Alternativen für die Verwertung des Materials zu haben. Das sei für ihn ein bundesweites Problem, das die Preise in die Höhe treibt. Der Zweckverband bediene eine Million Einwohner, darunter 130000 im Landkreis Delitzsch.

LVZ, Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung, 10.05.2006, Titelseite


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