Staatsanwalt prüft Asbest-Fall

Delitzsch./Leipzig. Bis jetzt hat der Bürgerverein Sauberes Delitzscher Land zwar noch keine Anzeigenbestätigung erhalten, doch auf Anfrage der Kreiszeitung teilte der Sprecher der Leipziger Staatsanwaltschaft gestern Nachmittag mit, „dass wir nun prüfen, ob die Vorwürfe gegen die Geschäftsführung der Kreiswerke Delitzsch strafrechtlich relevant sind“, so Ricardo Schulz.

Wie berichtet, wirft die Initiative um den Zschepener Umweltschützer Dietmar Mieth dem Müllverwerter Kreiswerke unsachgemäßen Umgang mit asbesthaltigem Bauschutt bei der Profilierung der stillgelegten Deponie Spröda vor. Mieth zur Arbeit der Staatsanwälte: „Es wundert mich nicht, dass ich noch nichts von den Ermittlungsbehörden gehört habe. Das kenne ich von anderen Fällen. Das dürfte noch eine ganze Weile dauern, und dann wird bestimmt alles im Sande verlaufen.“ Erst vor wenigen Tagen habe ihm Leipzig mitgeteilt, dass das Ermittlungsverfahren gegen den Geschäftsführer der Firma Biokraftwerk Delitzsch GmbH wegen unerlaubter Lagerung von kontaminierten Althölzern der Kategorie A III eingestellt worden sei. „Die Anzeige dazu stammt aus dem Sommer 2004. Umweltdelikte scheinen nicht wirklich interessant zu sein für unsere Staatsanwälte“, so Mieth. Er und andere hatten nach einem Brand im Altholzlager des Biokraftwerkes im Juni 2004 gesundheitliche Probleme geltend gemacht.

Dominic Welters

Leipziger Volkszeitung, Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung, 25. Januar 2006


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