Kreiswerke lassen die Finger nicht von Müllverbrennung

Delitzsch. Die Delitzscher Kreiswerke haben zwar ihre Ambitionen auf eine eigene Müllverbrennungsanlage aufgegeben. An dem lukrativen Abfallgeschäft will das Unternehmen dennoch partizipieren.

Nach jetzt bekannt gewordenen Plänen wollen die Kreiswerke Transportleistungen zwischen einer mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage (Jahreskapazität: 300.000 Tonnen) auf der Deponie Cröbern bei Leipzig und einem noch nicht näher bezeichneten Müllofen erbringen. „Entsprechende Verträge liegen vor“, sagte Vize-Landrat Ulrich Fiedler.

Hintergrund für das weitere Engagement der Landkreis-Tochter ist ein Vertrag zwischen Delitzsch und dem Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen aus dem Jahre 2002. Mit diesem hatte sich der Kreis Delitzsch verpflichtet, ab Juni 2005 seinen gesamten Hausmüll (jährlich schätzungsweise 30.000 Tonnen) in Cröbern mechanisch-biologisch vorbehandeln zu lassen. Auf die Großkippe wird auch der Müll aus Leipzig, dem Kreis Leipziger Land und dem Muldentalkreis zur Verwertung geliefert. 80.000 Tonnen Restmüll aus der mechanisch-biologischen Anlage sollten die Kreiswerke dann pro Jahr zur Verbrennung übernehmen und die Rückstände wiederum nach Cröbern zu Einlagerung in die Deponie bringen.

Wo die Kreiswerke die so genannte heizwertreiche Fraktion künftig verbrennen lassen wollen, ist bislang unklar. „Es gibt genug Anlagen“, so Kreiswerke-Geschäftsführer Manfred Buder.

Die Kreiswerke hatten erst im Dezember den Verzicht auf den Bau eines eigenen Müllofens in Delitzsch-Südwest bekannt gegeben.

Klaus Staeubert

LVZ, Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung, 22.01.2004