Können die Kosten selbst bestimmen

Zur Diskussion um Müllverbrennungsanlagen in Delitzsch

Was sich gegenwärtig in unserer Stadt abspielt hinsichtlich der geplanten Abfallbehandlungsanlage der Kreiswerke in Delitzsch-Südwest, kann nur ein Kopfschütteln hervorrufen.
Jeder von uns produziert Abfall, aber keiner will ihn haben. Das ist die Konsequenz. Tatsache ist, Abfall fällt an und er muss verbracht werden. Zurzeit auf den Deponien in unserem Landkreis. Das ist gut so, da wir, also die Bürger des Landkreises, über die Gebühren entscheiden können.
Nun gelten ab 2005 neue Richtlinien. Der Abfall ist zu behandeln, bevor er beseitigt wird. Meines Wissens hat dazu der Landrat bereits vor zwei Jahren einen Entsorgungsstammtisch ins Leben gerufen und alle Varianten geprüft.
Im Ergebnis hat der Kreistag mehrheitlich für eine thermische Verwertung gestimmt. Damit wird wiederum gewährleistet, dass wir die Kosten selbst bestimmen können. Nur so ist aus meiner Sicht eine berechenbare Entsorgung über die Jahre nach 2005 zu betreiben.
Alle die, die jetzt gegen diese Maßnahme sind, sollten sich die Frage stellen: Wollen wir uns von "Entsorgungsmultis" abhängig machen (siehe Kabelgebühren) und zusehen, wie wir in zehn Jahren die Entsorgung des eigenen Hausmülls nicht mehr bezahlen können?

Egbert Thamm, Delitzsch

LVZ, 18.02.2002