In der Zuckerfabrik rollten gestern die letzten Rüben in die Produktion

Am Donnerstag wird der Kessel entgültig abgestellt / Gelände an van Meegen-Gruppe verkauft

Von 95 Leuten Delitzscher Stammbelegschaft nutzen schrittweise elf Altesübergangsregelungen. Fünf fanden einen neuen Job, andere wechseln in andere Werke, vor allem in den westlichen Bundesländern, und einige bewarben sich bei der van Meegen-Gruppe Genthin/Barby. Die hat vor etwa 14 Tagen bei Südzucker einen Kaufvertrag über das 50-ha-Werksgelände unterzeichnet mit der Option, vom Vertrag bis Mitte März kommenden Jahres zurücktreten zu können, wenn es mit den Genehmigungen für ein geplantes Biomassekraftwerk auf dem Gelände des Zuckerwerkes Probleme geben sollte. Geschäftsführer Gerhard van Meegen war gestern und will am Donnerstag erneut für Personalgespräche im Zuckerwerk sein. Mit einer 50-Millionen-Mark-Investition sollen bis zu 45 Arbeitsplätze für ehemalige Mitarbeiter geschaffen werden, sagt er. Gestern war van Meegen im Zeitdruck. Er wird aufsem Projekt zu gegebener Zeit zurück kommen.
"Das Interesse für den Nachfolger ist bisher jedoch verhalten", weiß Betriebsrat Rüdiger Omlor, weil man bei diesem Vorhaben angesichts ähnlicher Pläne, die die Technischen Werke Delitzsch bekanntlich im Gewerbegebiet Delitzsch-Südwest verfolgen, kaum an Erfolgsaussichten glaube. Oberbürgermeister Heinz Bieniek wertete dies gestern in einer ersten Reaktion zunächst ähnlich. "Wir warten jedoch vorerst ab, bis van Meegen auf uns zukommt. Alles andere werden die Genehmigungsverfahren ergeben."

K. R.

LVZ, 11.12.2001